Auf See

Alle guten Dinge sind 3

Nach Tagen mit sehr viel Wind haben wir nun Flaute, die beste Gelegenheit, es noch einmal mit Montserrat zu versuchen. Zweimal haben wir schon dort geankert, ohne jedoch mit dem Dinghi anlanden zu können, da zu viel Schwell herrschte. Dieses mal sollte es klappen.

Wir müssen fast die gesamte Strecke motoren, dafür ist aber der Ankerplatz bei Montserrat verhältnismäßig ruhig und wir fahren an Land. Das Dinghi lassen wir im hinteren Teil der einzigen Pier an einer verrosteten Treppe und machen uns auf die Suche, wo wir einklarieren können. 

Wir werden fündig und ausgesprochen freundlich behandelt, wenn auch eine "Overtime fee" von 100 EC$ (ca. 35 €) fällig ist, da wir nach der offiziellen Dienstzeit einklarieren.

Wir einigen uns mit Sam, einem Touguide auf die Konditionen für eine Inseltour am nächsten Tag und spazieren ein paar Meter weiter, um an einer Bar unseren Sundowner zu genießen.

Auf dem Weg stellen wir überrascht fest, dass Gerald hier wohl einen Flughafen besitzt

Am nächsten Tag geht es mit Sam über die Insel. Mit dabei ist noch ein Paar aus Schweden, das macht es etwas günstiger. 

Zunächst geht es Richtung Regenwald, wo wir eine Weile einen der Nature Trails entlang laufen. Dabei treffen wir auf diese Schlange

aber Sam versichert uns, dass sie nicht gefährlich wäre. Am Wegesrand stehen immer wieder Schilder mit Erklärungen der Tier- und Pflanzenwelt. Dieses Tier unten sehen wir häufig über die Straßen flitzen. Sam berichtet, dass sie mittlerweile eine regelrechte Plage seien und in den Gärten alles anknabbern und weg fressen.


Wir fahren weiter zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man fast über die gesamte Insel blicken kann. Insbesondere die Aussicht auf den noch ziemlich aktiven und rauchenden Vulkan ist imposant.


Beim Ausbruch 1997 wurde nicht nur die Hauptstadt sondern 2/3 der Insel zerstört. Manche Häuser liegen unter einer bis zu 21 Meter hohen Schicht aus Asche und Schlamm begraben. Der gesamte Süden ist immer noch Gefahrenzone, die nur mit Genehmigung betreten werden darf. Von den ehemals 11.000 auf der Insel lebenden Menschen sind nicht einmal mehr 5.000 geblieben.

Unterwegs macht uns Sam immer wieder auf verlassene Häuser aufmerksam, die so verschüttet oder mittlerweile voller Pflanzen sind, dass man sie nur mit Mühe sieht. Andereseits gibt es unzählige prachtvolle Villen und Anwesen, in der Regel im Besitz von Ausländern, die hier nicht ständig leben sondern diese als Ferienresidenz nutzen. 

Wir machen Halt an einem schönen Strandrestaurant. Früher war hier Meer. Der Strand besteht aus der Asche vom Vulkanausbruch. Man sieht hier, wie hoch sie aufgeschüttet ist.

Für uns ist es noch zu früh, wir haben keinen Hunger. Also geht es weiter zum ehemaligen Hafen. Das Auto steht auf der ehemaligen Mole. Rechts sieht man noch Poller, an denen die Schiffe festgemacht hatten.

Hier war früher überall Wasser, das gesamte Land besteht aus Vulkanasche. Im Hintergrund sieht man wieder das Auto am ehemaligen Hafen.

Den Abstecher zum Vulkanobservatorium finden wir nicht sonderlich informativ. Außer ein paar Schautafeln gibt es nichts zu sehen, da sind die Vulkanzentren auf den Kanaren weitaus attraktiver.

Nach unserer Rückkehr führt uns der Weg erst einmal in die herrliche Bar. Später gibt es dort wieder einen Sundowner und ein leckeres Abendessen.


Die Insel gefällt uns gut, aber wie man hier leben kann, ist uns trotzdem ein Rätsel: Keine Landwirtschaft, kein vernünftiger Hafen, ein klitzekleiner Flughafen, Lebensmittelgeschäfte mit vielen Konserven und wenig Frischware...

Der Schwell hat mittlerweile ordentlich zugenommen. Der "Sprung" vom Dinghi zurück auf Tanoa ist abenteurlich, aber es klappt. Das wird eine unruhige schaukelige Nacht, sogar auf dem Katamaran. Morgen geht es weiter.





1 Comments

  • Ursula

    Wir haben gesehen ihr seid mittlerweile auf St. Barth. Hier auf Curaca Ist derzeit kein besonders gutes Wetter. Regen und teilweise viel Wind. Lasst euch Zeit. Liebe Grüße Ursula und Berthold.

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